Wäller Bürgerinitiative für die Energiewende

Die Vertreter der Westerwälder Bürger – Energiegesellschaften, mit derzeit rund 500 Mitgliedern, treffen sich in Langenbach, um über die Notwendigkeit der Energiewende zu diskutieren.

„Während der letzten 6 Monate wurde fast ausschließlich darüber gesprochen, wie man Windkraft im Westerwaldgebiet verhindern kann aber nicht mehr darüber, warum diese saubere und preiswerte Energieform von zentraler Bedeutung ist!“, betont Markus Mann (Vorstand der Wäller Energiegenossenschaft aus Daaden)

Wäller Bürgerinitiative für die Energiewende!

Es ist an der Zeit daran zu erinnern, dass:

  • Mit jeglichem fossilem oder nuklearem Energieverbrauch erzeugen wir Kosten und Schäden, die sich im allgemeinen Strompreis an der Börse nicht wiederfinden. Somit kann das EEG-Umlagesystem nicht fair und richtig sein!

    Folgendes Beispiel:
    10 WKA mit einem Stromertrag von jährlich 75 Gigawattstunden entspricht einem reduzierten Steinkohleverbrauch von ca. 26.000 to/Jahr. (Ein großes Binnenschiff am Rhein hat eine Kapazität von 2.000 to!) 26.000 to Steinkohle im Tagebau verursachen ein gigantisches Loch, welches jedes Jahr für uns Deutsche im Urwald von Kolumbien gegraben wird. Menschen werden dort ohne Entschädigung vertrieben und der Urwald für immer zerstört. Die Vertreter der Windkraftgegner sind egoistisch und unsozial, wenn diese die Stromerzeugung hier vor Ort verhindern.
     
  • Im Westerwaldgebiet gibt es keine Probleme mit dem Abtransport des Stromes, der erzeugt wird. Wir liegen zwischen den Ballungsräumen und es gibt ausreichend Stromtrassen.
     
  • Erfahrungen mit Windkraftanlagen in unserer Region (seit 1991) zeigen, dass die Tierwelt nicht derart gestört wird wie es immer wieder von den Gegnern dargestellt wird. Ein Avifaunistisches Gutachten im Windpark Langenbach / Oberdreisbach (10 Anlagen der Baujahre 1991 – 2006) zeigt, dass Rotmilan, Wachtelkönig, Uhu, Abendsegler & Co., immer noch da sind.
     
  • Windparks können in ihrer Wirtschaftlichkeit sehr genau kalkuliert werden, da es jahrelange Erfahrungswerte von vorhandenen Anlagen gibt. Die Aussage, dass die Projektentwickler mit falschen Winddaten rechnen, können wir nicht nachvollziehen.

Derzeit hat man den Eindruck, dass jegliche Initiative zum Ausbau der erneuerbaren Energien mit fadenscheinigen Argumenten tot geschlagen werden soll.

Bürgerinitiativen der Region vergessen komplett, was es bedeutet, von Energieimporten abhängig zu sein und dass jeder Bürger seinen Umweltschaden in die Welt exportiert, indem er Energie importiert.

Windkraftnutzung auf den Höhen des Westerwaldes ist eine „Kröte“ die wir alle schlucken müssen, sofern wir weiterhin Energie verbrauchen wollen. Es ist ethisch und moralisch nicht zu vertreten, dass wir Umweltschäden in die Welt exportieren und uns hier rühmen, die Umwelt gerettet zu haben!

Die Energiegenossenschaften und Bürgergesellschaften der Region sind die Grundlage zur Schaffung einer breiten Akzeptanz. Jeder kann mitmachen und ist im gleichen Maß an den Chancen und Risiken einer Stromerzeugung beteiligt. Natürlich zahlt auch jeder die Steuern hier vor Ort und somit stärkt es die Wirtschaftskraft und somit die Zukunft dieser Region.

Wollen wir weiterhin unsere Einkommen an Konzerne, OPEC-Staaten, Russland und die Arabischen Emirate transferieren?

Es ist Zeit für eine Demokratisierung und Dezentralisierung unserer Energieversorgung!